Donnerstag, 13. März 2014

Biathlonweltcup in Oberhof Oder: (Das Warten auf Christoph Stefan)


Biathlon. Endlich mal zum Biathlon. Jahrelang hat man „die Formel 1“ des Winters im Fernsehen verfolgt. Viele Jahre sagte man sich, dass man mal zum Biathlon fahren sollte. Manchmal benötigt man einen „Schubs“ um gewisse Sachen zu machen. Diesen „Schubs“ bekam man im Sommer 2011 in der Kammbaude Oybin. Der Meister lud sein Gefolge zur Feier seines halben Jahrhunderts ein. Am Rand dieser Feier ergab sich die Bekanntschaft mit Danielo Müller, Cheftechniker der tschechischen Biathlonnationalmannschaft. Seit diesem lustigen Abend verfolgt man Biathlon noch intensiver.

Zweieinhalb Jahre später war es dann soweit. Man fuhr zum Biathlon nach Oberhof. Koby saß am ersten Samstag des Jahres früh um sechs im Auto, um nach Thüringen zu fahren. In Cottbus stieg der Hans zu ihm ins Auto. Nach einer staufreien Fahrt war man gegen 11 Uhr in Zella-Mehlis. Von dort aus ging es per Pendelbus zur DKB-Arena. Klingt einfacher als es war, denn nachdem man den Parkplatz gefunden hatte, stand man eine Dreiviertelstunde im Matsch. Ein Shuttle-Bus für 300 Menschen ist halt doch zu wenig. Ein Reisebus, der sich wohl verfahren hatte, nahm auch keine „Strömlinge“ auf. Obwohl er nur halbvoll (oder halbleer!?) war, ließ er sich nur den Weg zum Stadion erklären. Schade eigentlich. Drei Busse später (ja, es waren plötzlich zusätzliche Busse unterweX), fuhr man dann endlich zum Ort des Geschehens.

Vor dem Stadion wartete Schily bereits mit den Karten. Die Einlasskontrollen waren schnell passiert und nach einem ersten Überblick über das Areal bahnte man sich den Weg durch die Schlammmassen zum auserkorenen Stehplatz. Am Birxsteig traf man Christan und einen Schilykollegen mit Frau. Dort wartete man auf das Verfolgungsrennen der Herren. Die Zeit bis dahin versuchten die drei Quatschköpfe von Stadionsprechern zu verkürzen. Es gelang mehr oder weniger. Aufgesetzte Fröhlichkeit funzt eben nicht immer.






Der Startschuss ins Verfolgungsrennen ertönte um 12:30 Uhr. Emil Hegle Svendsen startete als Erster, Ole Einar Bjoerndalen und Martin Fourcade folgten ihm. Womit quasi auch gleichzeitig der Zieleinlauf feststand, da alle drei ihre Positionen halten konnten. Auf der letzten Runde musste der Tscheche Michael Slesinger noch den Letten Andrejy Rastorgujevs ziehen lassen, der mit dem vierten Platz sein bestes Karriereresultat bejubeln konnte. 
Bester Deutscher wurde Christoph Stefan auf Platz 11. 

Den letzten Platz belegte (leider) der Tscheche Tomas Krupcik. Spötter behaupten, er hätte noch im Wald seine Runden gedreht, als die Damen schon im Rennen waren. Jedenfalls hätte Danielo die rote Laterne, die er bei der Begrüßung von Schily noch vergessen hatte, glatt an ihn überreichen können. ;)
















Die anschließende Pause bis zum Damenrennen nutzte man um sich zu stärken. Man ging ins Hüttendorf und begab sich dort auf NahrunXsuche. ZunäXt kam man jedoch am Pressezelt vorbei, in welches man durch eine Glastür schauen konnte. Dort stand Christoph Stefan auf einem Podest und beantwortete Fragen der Journalisten. Im Anschluss ereignete sich eine kleine Kuriosität. Man hatte das Pressezelt passiert und warf einen Blick Richtung Schießstand. Dann war man unschlüssig, ob man direkt zu den Imbissständen gehen, oder auf Christoph Stefan warten sollte. Kaum hatte Koby gesagt: „Wir können ja noch kurz auf Christoph Stefan warten“ kam dieser aus dem Pressezelt und spurtete Richtung Ausgang. Man schaute sich an und meinte: „Da issa ja – ab zu den Fischbrötchen“. Dieses ließ man sich mit Remoulade bzw. „Spezialsoße“ schmecken. Böse Zungen behaupten, dass damit das Öl gemeint war, welches aus dem Backfisch tropfte… Den VerdauunXspaziergang dehnte man mit einem kleinen Lauf um den Birxsteig aus. Man veränderte ständig die Perspektiven und beobachtete die Techniker aller Nationen beim Testen der Skier. Nur Don Camillo war nicht zu sehen, aber er war früh um sechs ja auch schon der Erste auf der Strecke. Außerdem hatte er seine Untertanen auf die Piste gejagt.

 


Um 17 Uhr ging mit Darya Domracheva die erste Frau auf die Strecke. Ihr folgten Kaisa Mäkäräinen, Olena Pidhrushina und 57 weiter Läuferinnen. Die ersten beiden kamen auch in gleicher Reihenfolge ins Ziel. Als Dritte schaffte es Synnoeve Solemdal auf das Podest. Als beste Deutsche kam Evi Sachenbacher-Stehle als Siebte ins Ziel. Wir verfolgten vom Birx aus die Siegerehrung und sahen noch die ein oder andere Dame beim „Auslaufen“. Der ein oder andere Autogrammjäger kam auch noch zum Erfolg, jedoch nicht bei den großen Damen der Szene. Diese grinsten nur oder schüttelten den Kopf. Bereits acht Jahre soll eine Dame versucht haben, ein Autogramm zu bekommen. Mehr als ein Lächeln war bisher nicht drin…








Den Rückweg wollte man eigentlich per Shuttlebus antreten, nach einem kurzen Telefonat mit Danielo entschied man dann mehr oder weniger demokratisch, doch zu laufen und kurz am Tschechischen Teamhotel anzuhalten. Nach einem kurzen Plausch mit dem Wachser, den man bei den Olympia-Vorbereitungen störte, begab man sich dann doch zum Busbahnhof und von dort aus nach Zella-Mehlis. Beim goldenen M wusch man sich die Hände, ehe man sich zur Übernachtung nach Erlangen begab. UnterweX kam man an der beleuchteten Coburg vorbei und grüßte die Oschifreunde – jeder sollte ein Oschi haben ;)
Der Sonntag begann mit der Suche nach einem Bäcker, der bestenfalls sogar geöffnet hatte – gar nicht so leicht SonntaX in Erlangen. Beim vierten Versuch hatte man dann doch Erfolg, zumal auch die URsprünglich auserwählte Tanke noch geschlossen hatte.

Da man zeitig aufgestanden, unterweX und in Thüringen war, fuhr man dieses Mal direkt nach Oberhof. Dort parkte man in unmittelbarer Nähe zum Busbahnhof und ließ sich zur Arena chauffieren. Dort platzierte man sich wieder an der Stelle des Vortages. Hardcore-Biathlon-Fans sollen bereits gegen fünf Uhr morgens an der Strecke gewesen sein. *Verrückte Hunde* Durch das frühe Erscheinen konnte man die Herren beim Skitesten und Warmlaufen für den Massenstartwettbewerb beobachten. Zwischendrin kam eine grün-rote Gestalt den Birxsteig hinauf. Ohne Skier. Schnell ging man davon aus, dass es sich um einen Waldelf oder gar die Hexe vom Lebkuchenhäuschen handeln könnte. Als der Waldelf die Fans erreicht hatte und Autogramm gab, erkannte man Klaus Siebert, dreimaliger Weltmeister, Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Lake Placid 1988 und aktueller Trainer der Weißrussen. Auch er durfte sich ins „heilige Buch“ eintragen. Aufziehender Schneeregen ließ die gute Stimmung beim Publikum nicht abebben.

Das Männerrennen startete um 12:45 Uhr. Schon sehr beeindruckend, wenn 30 Männer gleichzeitig den Birx hochstapfen. Christoph Stefan war bis zum letzten Schießen vorn dabei. Dann schoss er jedoch drei Fahrkarten und das lange Warten auf Christoph Stefan begann (zum zweiten Mal an diesem Wochenende). Am Ende sprang der 16.Platz heraus. Martin Fourcade nutzte die Strafrunden vom Deutschen und gewann das Rennen vor Alexey Volkov aus Russland und Tarjei Boe aus Norwegen. Starker Vierter wurde Andreas Birnbacher. 





Die Zeit bis zum Damenstart um 15:45 Uhr nutzte man wie am Vortag um „essen zu gehen“ und sich einen genaueren Überblick vom gesamten Areal zu holen. So ging man durch die Wolfsschlucht, einst eine der gefürchtetsten Abfahrten mit anschließendem Anstieg des Jahres, mittlerweile aber aus dem Streckenprofil gestrichen. Dies galt auch für den Schneeregen, der aufgehört hatte. Vorbei an einem Campinggrill sah man eine der Schlüsselstellen der Strecke und schmunzelte über „Tandemfahrn mit Yoko Ono“ – Gruß an Keule. 
Im Stadion verteilten bekannte (Ex-) Sportler Bälle mit dem Logo des Sponsors. Handballnationalspieler Marcel Richwien von den Füchsen Berlin zum Beispiel. Dieser fachsimpelte mit dem Hallensprecher des ThSV Eisenach. Ein paar Tage später wurde ihm gesagt, dass er sich zur kommenden Saison einen neuen Verein suchen muss. Vielleicht bringt ihn ja sein neuer Kumpel in Eisenach unter.



Das Damenrennen gewann Tora Berger vor Synnoeve Solemdal und Darya Domracheva. Beste Deutsche war Andrea Henkel, die in ihrem letzten Rennen vor der Haustür mit dem vierten Platz knapp am Podest vorbeilief. Um ihr letztes Rennen in Oberhof hat es an diesem Tag, ach am ganzen Wochenende, einen riesen Hype gegeben. Schön, dass sie dann sogar noch an der Siegerehrung teilnehmen konnte. 





Nach dem Rennen teilte man sich wieder auf. Die Franken fuhren nach Franken und die Lausitzer in die Lausitz. Im Nachhinein betrachtet war der Parkplatz doch nicht so pralle. Da man nicht nach links abbiegen konnte, musste man Uschi vertrauen.
…und war aufgeschmissen. Ein Umweg, der etwas mehr als eine halbe Stunde dauerte und reichlich Kilometer verschlang war das Ergebnis. Weiber… Auf der Autobahn gab es ein Panino von der Raststätte. Nicht schlecht, aber in Liverpool war’s deutlich besser! Die Thüringer Bratwurst war an diesem Wochenende aber (natürlich) unschlagbar.

Kurz vor Mitternacht war man wieder zu Hause. Während Hans wenige Stunden später mit dem ersten Zug in die Hauptstadt fahren musste, dankte Koby dem HeizunXableser für den freien Tag. Die Franken hatten ja eh Feiertag. Zeit zum Reflektieren und die Autogrammausbeute auszuwerten. Beides vermittelte große Freude, einen neuen Sport-Art-Ground und die Gewissheit, dass es bestimmt nicht das letzte Mal beim Biathlon war. Ein Gruß und großer Dank geht ins Red Rock Cafe – die Sachsen rocken die Welt! Tschakaaaaaaaaa alter Rastameeeeeen

Sport frei und Walk on